Das kleine grosse Glück - oder: 1. Geburtstag

Ein liebes Winter-Wuff! Habt ihr das auch schon gehört: „Ein Jahr geht schnell vorbei!“?
Nun, ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, was ein ganzes Jahr überhaupt ist, da ich bis vor kurzem noch nicht mal ein Jahr alt war. 
 
Ein Jahr – was ist das überhaupt? Ok, es sind 365 Tage – an denen morgens die Sonne aufgeht und abends der Mond, an denen wir Futter und Streicheleinheiten bekommen? Ein Jahr ist aber – zumindest hier wo ich wohne – gefüllt von Spaziergängen durch Schnee, über Frühlingswiesen, durch Bäche aber auch durch Herbstwälder. Ein Jahr kann ziemlich simpel aussehen. Aufstehen, spazieren, fressen, schlafen, spazieren, fressen schlafen und dann wieder von vorne (langweiliger als die staubtrockensten Hundekekse! Kläff!).
 
Aber ein Jahr kann auch ganz aufregend sein. Es kann gefüllt sein mit Wanderungen, mit Spaziergängen auf denen wir unsere liebsten Hundefreunde treffen, mit Suchspielen und Suchübungen, mit Ferien, mit Spaziergängen unter einem Sternenhimmel – mit Hundeschule bei denen man plötzlich den schönsten Sonnenuntergang erleben darf. Ein Jahr kann ein richtiges Abenteuer sein. Es kommt einfach darauf an, wie man das ganze angeht und manchmal, meine lieben Hunde, braucht es eben unsere sturen Hundeköpfchen um den Menschen das grosse Glück des Abenteuers vor Augen zu halten.
 
Bei uns hat das mit Schneewanderungen begonnen, bei denen ich noch ganz klein war. Mein aller erster Ausflug mit Linda war auf den Berg hinter dem Haus. Spätestens 4 Monate später wusste ich, dass das bloss ein Hügel ist. Noch im Frühling, als wir bei uns schon längst keinen Schnee mehr hatten, packten wir die Sachen und brachen auf – um eine kleine Miniexpedition (wuff – war es jedenfalls für mich!) zu erleben. Es folgte der Frühling, plötzlich war das weiche Moos im Wald überfüllt mit Blumen – es wurde wärmer und mein Shiba-Peltzchen wurde dünner und dünner. Es folgten die ersten Schwimmversuche und schon bald stand ich mit Schwimmweste ausgestattet auf einem Paddleboard (MEINEM Paddleboard, welches ich mit Linda teile – irgendwer muss ja rudern – kläff) auf dem Brienzersee in der Schweiz. Wir tourten durch die Schweiz, gingen Zelten und lebten für eine Woche in der Natur. Das war das wohl grösste Abenteuer für mich. Dann wurde es kälter und plötzlich merkte ich, wie mein Fell wieder zu einem richtigen Peltz wurde, überall gab es Blätter zum hinterherjagen – wieder eine neue Jahreszeit, eine, die es noch zu erforschen gab, welche gefüllt war mit wunderschönen Wanderungen – ich durfte weiter Laufen und überhaupt! Linda und ich gehen mittlerweile ohne Wägeli joggen. Das ganze Training – all die Fahrten mit dem Wägeli haben sich gelohnt! Endlich darf ich selbst rennen – und ich mache das – so glaube ich, sehr sehr gut, das sagt Linda jedes Mal: „That’s a boy!“ Und knuddelt mich, nach jedem Training! 
Kürzlich standen wir wie gewohnt auf – um spazieren zu gehen und da war er: DER SCHNEE! Alles roch vertraut, die Temperatur kannte ich, es war eine Jahreszeit da, welche ich schon einmal erlebt hatte – und das, liebe Hundefreunde ist das Zeichen, dass ein Jahr zu Ende geht. Aber es war ein Jahr voller Abenteuer, zuerst im Rucksack und im Joggingwägeli und je länger je mehr auf meinen eigenen vier Pfötchen.
 
Und dann kommt das Beste! Linda meinte kürzlich, dass heute mein Geburtstag sei! Geburtstag! Wuff! Da gibt es Geschenke, welche ich ganz alleine auspacken durfte. Ich freute mich riesig, aber es gab noch ein anderes Geschenk – es war ein Spaziergang in der Mittagssonne, durch den Wald über Stock und Stein – durch Schluchten und kreuz und quer durch den Wald mit Suchspielen und allem drum und dran. Obschon das für mich Alltag ist, ist es immer wieder das absolut Grösste, wenn ich losziehen darf. Die Sonne auf meinem Peltzchen spüren kann, durch das Laub schnüffeln und Felsen hochklettern darf. Und wenn wir dann noch eine Pause einlegen, in der ich neben meinem Frauchen sitzen kann – es ganz still ist und wir in die weite schauen können und sie mich hinter meinen Flauschöhrchen krault, dann, ja DANN ist die Welt perfekt! Es sind die Dinge die wir nicht im Zoofachgeschäft kaufen können, die uns Hunde WIRKLICH glücklich machen (obschon ich all die Halsbändeli und Spielzeuge liebe) – es sind die Momente, die wir mit jenem Menschen verbringen dürfen, welchen wir einmal ausgesucht haben und wenn wir merken dürfen, dass sie hinter uns stehen. Ja, ganz egal ob wir durch den Schlamm liefen, sie manchmal anpöbeln, manchmal wie ein echter Husky an der Leine ziehen und zerren oder eine ganze Toilettenpapierrolle zerfetzen, so ist es doch etwas vom schönsten, zu merken, dass genau dieser eine Mensch und lieb hat – so wie wir sind! Kläff!
 
Wisst ihr, ein Jahr ist vorbei und ich weiss nun wie schnell es rum ist, so ein Jahr. Denn schliesslich habe ich gerade mal mein erstes Jahr auf dieser Erde hinter mir. Doch liegt es an uns – ob es an uns vorbeifliegt, ob wir es verschlafen – oder ob wir es packen und unseren Menschen (natürlich nur wenn nötig) anstupsen und ihm zeigen – was da draussen auf uns wartet! Ich freue mich – auf die nächsten 365 Tage Abenteuer! Kläff kläff!
 
Euer grosser kleiner Chinook 🐾 Abenteurer auf vier Pfoten